• Politik
  • Petra Köpping über Ostdeutschland

Wiedergutmachung für den Osten

Die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping meint: Der Westen muss Ostdeutschland noch integrieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Die sächsische Integrationsministerin Petra Köpping hat gefordert, den Menschen in Ostdeutschland eine Gelegenheit zu geben, ihre Geschichten zu erzählen. »Dabei geht es gar nicht darum, Mitleid zu erzeugen, sondern zur Kenntnis zu nehmen: Das war hart; die Leute haben etwas geleistet«, sagte die SPD-Politikerin dem »nd«.

Das komplette Interview mit Köpping ist hier zu lesen.

Es wurden Fehler nach der Wende gemacht. Deshalb müsse es eine Art Wiedergutmachung geben. »Es gibt nach wie vor Berufsgruppen, die bei der Rente benachteiligt wurden; da muss es einen Ausgleich geben. Und wir müssen stärker darauf achten, wie wir Führungspositionen besetzen«, forderte Köpping.

Bis heute hätten 750.000 Menschen Sachsen verlassen - wegen besserer Jobaussichten im Westen. Doch auch wer auf dem Dorf geblieben sei, habe etwas geleistet: bei der Pflege von Angehörigen oder als Chef des Kleingartenvereins, so Köpping. Das Ausmaß in dem Betriebe nach der Wende geschlossen worden seien, werde von der Politik völlig verkannt.

Die Erwartung, dass sich Ungerechtigkeiten der Wende mit der Zeit auswachsen, wären trügerisch, so Köpping. Der »Sachsen-Monitor« etwa zeige, dass sich auch viele 18- bis 27-Jährige Ostdeutsche heute (wieder) als Menschen zweiter Klasse fühlen. nd/ulk

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
- Anzeige -

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.