Wo ist der Laden um die Ecke hin?

Das große Geld verdrängt in den Innenstädten die kleinen Ladenbesitzer

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das Blumenhaus Radau musste nach 89 Jahren schließen. Einst kauften hier Helmut Schmidt und Freddy Quinn ihre Sträuße ein, zuletzt Musicalsängerin Carolin Fortenbacher und viele alteingesessene Bewohner des Hamburger Stadtteils Eppendorf. Doch als der Mietvertrag des kleinen Ladens auslief, wollte der Hauseigentümer richtig Kasse machen: Die Miete sollte auf horrende 5500 Euro steigen. Viel zu viel für Inhaberin Holle Jaziri, die schon als Schülerin im Blumenhaus ihr Taschengeld aufgebessert hatte. Jaziri schloss kürzlich das 1929 gegründete Geschäft für immer und verabschiedete schweren Herzens ihre vier Angestellten.

Das Blumenhaus Radau ist das neueste Opfer in einer langen Reihe. Zuerst gab das Warenhaus Karstadt auf. Jahrzehntelang war es der »Ankermieter« im Stadtteil, der für hohe Besucherzahlen sorgte, von denen auch das umliegende Viertel profitierte. In den vergangenen Jahren mussten dann viele inhabergeführte Geschäfte ...


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