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Einfangen und aufspießen

  • Lesedauer: 2 Min.

Dem Maler George Grosz (1893 - 1959) widmet das Berliner Bröhan-Museum von Mittwoch an eine Ausstellung. Die Retrospektive unter dem Titel »George Grosz in Berlin« ist die erste seit fast 25 Jahren. Wie kaum ein anderer Künstler der Zeit hatte Grosz mit seinen politisch-satirischen Arbeiten die Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs vom Kaiserreich zur Weimarer Republik eingefangen und aufgespießt. In Zeichnungen und Gemälden ahnte er zugleich früh die Gefahr durch den Nationalsozialismus voraus.

Das Berliner Landesmuseum für Jugendstil, Art Deco und Funktionalismus erarbeitete die bis 6. Januar 2019 zu sehende Schau in enger Kooperation mit dem George Grosz Estate. Sie spiegelt ein halbes Jahrhundert seines künstlerischen Schaffens, von den ersten, noch vom Jugendstil beeinflussten Zeichnungen, bis zu den späten Collagen aus den 1950er Jahren, die in seinem Exil in den USA entstanden. Im Mittelpunkt stehen die provozierenden Zeichnungen der Berliner Jahre.

Erstmals werden auch Fotografien gezeigt, die Grosz während der Überfahrt nach Amerika und in New York aufnahm und die seine Begabung auch in diesem Medium belegen. Wenig bekannt ist zudem die Arbeit des Kostüm- und Bühnenbildners Grosz, der sich ein weiteres Kapitel der Ausstellung widmet. Auch die Landschaftsbilder, die in Frankreich und später im US-amerikanischen Exil entstanden, gehören zu den unbekannten Facetten des Künstlers. Gezeigt werden mehr als 200 Arbeiten aus Berliner Museen und Privatsammlungen sowie selten zu sehende Arbeiten aus dem Nachlass. epd/nd

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