- Politik
- Gewalt in Chemnitz
Erneut Brandanschlag auf »ausländisches« Restaurant in Chemnitz
Staatsschutz der Polizei ermittelt / 17 Hausbewohner in Sicherheit gebracht
Die Brandstiftung erfolgte zur Nachtzeit. Es wurde Feuer gelegt. Die Verdächtigen flohen, Anwohner bemerkten das Feuer und alarmierten die Feuerwehr. Bei einem Brandanschlag wurden Leben riskiert. Wieder einmal.
Im sächsischen Chemnitz ist ein Brandanschlag auf ein Restaurant verübt worden. Wie die Polizei mitteilte, drangen nach derzeitigem Ermittlungsstand drei Unbekannte am frühen Donnerstagmorgen in das Lokal ein und legten dort Feuer.
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Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell löschen. Da ein fremdenfeindliches Motiv gegenwärtig nicht ausgeschlossen werden könne, habe der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, teilten die Beamten weiter mit. Ermittlungen würden aber in alle Richtungen geführt.
Wegen des Feuers in dem Mehrfamilienhaus mussten 17 Bewohner vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, konnten aber nach dem Ende der Löscharbeiten zurück. Verletzt wurde niemand. Nach Zeugenangaben handelte es sich bei den drei Tätern um dunkel gekleidete Männer im Alter von etwa 25 Jahren, die mit einem Auto vom Tatort flohen.
Sachsens Innenminister Roland Wöller verurteilte den Brandanschlag als verabscheuungswürdige Tat. Er sei froh, dass keine Menschen zu Schaden gekommen seien, sagte der CDU-Politiker. Bei den Ermittlungen solle nun auch geprüft werden, »ob es Zusammenhänge in Bezug auf die Übergriffe und die Anschläge auf das jüdische Restaurant «Schalom» und anderen Anschlägen« gebe.
Chemnitz scheint seit der tödlichen Messerattacke auf einen 35-Jährigen Ende August nicht zur Ruhe zu kommen. Rechtsgerichtete Gruppen mobilisierten Tausende zu Protesten in die Stadt. Diese mündeten teils in Gewalt. Anfang Oktober hob die Polizei eine Gruppe mutmaßlicher Rechtsterroristen aus, die am Tag der Deutschen Einheit einen Anschlag geplant haben soll. Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe ermittelt deswegen gegen die Mitglieder von »Revolution Chemnitz«. Die Stimmung in der Stadt ist aufgeheizt.
Es ist der vierte Angriff auf ein Restaurant in Chemnitz, bei dem ein rechter Hintergrund zu vermuten ist: Bereits am Rande der Proteste in Chemnitz Ende August, die in Hetzjagden gegen Migranten mündeten, wurde das jüdische Restaurant »Schalom« von einer Gruppe Vermummter angegriffen. Dabei flogen Steine und Flaschen.
Am 21. September warfen Unbekannte dann die Scheiben eines persischen Restaurants ein. Am 07. Oktober wurde der Inhaber des persischen Restaurants Schmetterling, das in der Chemnitzer Innenstadt liegt, von mehreren Unbekannten angegriffen und verletzt. Drei Männer in dunkler Motorradbekleidung betraten das Lokal und bewarfen den 52-Jährigen mit Inventar - ohne vorher ein Wort mit dem Angegriffenen zu wechseln. Am 18. Oktober erfolgte dann der Angriff auf das türkische Restaurant »Mangal«. Mit Agenturen
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