P&R wird zum größten Finanzkriminalfall
Der Insolvenzverwalter des Containervermieters geht von einem Schaden für Anleger von rund drei Milliarden Euro
Es hätte die größte Gläubigerversammlung in der deutschen Nachwendegeschichte werden sollen. Doch letztlich erschienen am ersten Tag nur 2500 der insgesamt 54 000 Anleger in der Olympiahalle in München. Bei der Windkraftfirma Prokon kamen es vor einigen Jahren schon mal 5000 Gläubiger.
Dem Schiffscontainervermieter P&R hatten Privatleute 3,5 Milliarden Euro anvertraut. Die versprochenen Renditen von drei bis vier Prozent erschienen maßvoll und erregten daher kaum Misstrauen. Dies trug dazu bei, dass lange Zeit weder Verbraucherschutz noch Justiz die Gesellschaft aus dem Münchner Nobelvorort Grünwald ins Visier nahmen. Ahnungslos waren scheinbar auch die drei Dutzend Sparkassen und genossenschaftlichen Volksbanken, die Beteiligungsprodukte von P&R an ihre Kunden verkauften.
Die Unternehmensgruppe gehört zu den ältesten Akteuren auf dem grauen Kapitalmarkt. 1975 von Heinz Roth mitgegründet, wuchs P&R rasant. »In den...
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