Glücksgott

Jörg Schröder wird 80

  • Christof Meueler
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In der Kulturindustrie gegen die Kulturindustrie: Ende der sechziger-, Anfang der siebziger Jahre war der März-Verlag Symbol von Revolte und Aufbruch. Nicht nur inhaltlich: Mit roter Schrift auf gelbem Cover sahen seine Bücher auch verdammt gut aus. Sie waren noch besser wiederzuerkennen als die von Suhrkamp. Das Design hatte der charmante Jörg Schröder erfunden - als grafischer Autodidakt für seinen 1969 gegründeten Verlag.

Das Programm war legendär: Ken Kesey (»Einer flog über das Kuckucksnest«) neben Willi Münzenberg, Günter Amendts Aufklärungsbuch »Sexfront« neben »Roter Stern über China« von Edgar Snow, dem Biographen des jungen Mao, »Headcomics« von Robert Crumb (mit »Fritz the Cat«) und »Die Reise«, dem posthum erschienenen Roman von Bernward Vesper, dem Ex-Freund von Gudrun Ensslin.

Und natürlich der große Erzähler Jörg Schröder selbst, der vom wahnsinnigen Wirrsinn des Kulturbetriebs berichtete, was dieser nicht auf sich sitzen ...


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