In der Empathiefalle
Pflegekräfte sollen mit Schulungen gegen Belastungen gewappnet werden - gegen Personalprobleme hilft das aber kaum
Der Stationsalltag lässt vielen Pflegekräften kaum Zeit zum Durchatmen. »Pflegende versuchen allen gerecht zu werden: Patienten, deren Angehörigen und Ärzten«, sagt An-dreas Kremer, Leiter der Frühchen-Intensivpflege-Station im Universitätsklinikum Bonn. »Viele vergessen dann, an sich selbst zu denken, und arbeiten ohne Pause durch.« Ein Zustand, der bei Kremer und seinem 80-köpfigen Team für Unzufriedenheit sorgte. Als dem Stationsleiter die Teilnahme an dem Projekt empCARE angeboten wurde, griff er deshalb zu. Das vom Uniklinikum Bonn und der Universität Duisburg-Essen gestartete Projekt testete drei Jahre lang ein Schulungskonzept, das Pflegende darin unterstützen soll, die Herausforderungen des Stationsalltags besser zu bewältigen.
Dass Beschäftigte in der Krankenpflege unter hohem psychischen Druck stehen und besonders häufig erkranken, ist nachgewiesen. Das belegen unter anderen Erhebungen des AOK-Bundesverbandes. Unter 100 AOK-Ve...
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