- Politik
- Wahlkampf in Hessen
Der geilere Bouffier
Die Partei schickt einen Namensvetter gegen den CDU-Ministerpräsidenten ins Rennen
Die Partei, die Partei, die hat immer recht. Die Partei Die Partei erst recht. Unerklärlicherweise erzielte die Satirepartei »Die Partei« bei der letzten Wahl in Hessen keine 0,5 Prozentpunkte. Obwohl doch jeder Mensch lieber lacht, als er nicht lacht. Ab und zu wenigstens. Ab und zu ist auch Landtagswahl, deshalb wird es am Wochenende sicher den Durchbruch für Die Partei geben. Zumal an ihrer Spitze Herr Bouffier steht. Den Namen kennt im Land jeder, was gemeinhin als zusätzliches Wahlmotiv gilt. Als Wissenschaftsminister Boris Rhein von der CDU versprach: »Ich wähle Euch nur, wenn Bouffier für Euch kandidiert«, handelte die Partei sofort. Nun steckt Rhein in der Klemme. Mario Bouffier, Jahrgang 1976, Grafikdesigner, offenbar kein bisschen verwandt mit dem CDU-Ministerpräsidenten, ist eine echte Alternative zu Volker Bouffier. Was beide unterscheidet? Mario Bouffier: »Ich bin schöner.« Statt »schlechter Politik mit passendem Aussehen biete ich gutes Aussehen und sehr gute Politik«.
Bouffier, Mario, spricht praktisch jedem Hessen aus dem Herzen, denn er steht nach eigener Auskunft für die »extreme Mitte der Gesellschaft«. Er wolle die Politik der leeren Versprechungen beenden. »Ich verspreche nichts!« Beim Wahlkampf sah man ihn mit einem Schild: Homophobie ist voll schwul! Und für mehr Videoüberwachung an öffentlichen Plätzen ist er auch - das steigere das Sicherheitsgefühl aller »Fürchtlinge«.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.