Fragmente einer Hexerei
Horrorfilm vor Alpenpanorama: »Hagazussa« vom Regisseur Lukas Feigelfeld
Was von diesem Film zuvorderst in Erinnerung bleibt, sind Geräusche. Eine schöne Erinnerung ist es nicht: Röcheln, Kratzen, das Gebrüll einer Sterbenden, das nach vorne gemischte, hier gar nicht mehr wohlige Knacken des Feuers. Passagenweise drängt sich der Eindruck auf, das ganze sei als Albtraum eines ASMR-Süchtigen konzipiert. Das Zweite, was in Erinnerung bleibt, sind sexuell aufgeladene Bilder von Flüssigkeiten: Ziegenmilch, die über Hände fließt, der Saft eines Apfels, der einer Frau aus dem Mund rinnt, kurz bevor sie ihren Mann zu einer Vergewaltigung anstiftet.
Regisseur Lukas Feigelfeld hat mit »Hagazussa«, seiner Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, einen spröden, körperlich unangenehmen und ästhetisch eigenwilligen Horrorfilm vorgelegt. Spröde ist er in der Langsamkeit seiner Bilder (virtuos gefilmt von Mariel Baqueiro). »Hagazussa« lässt sich viel Zeit, das Alpenpanorama in den Blick zu nehmen,...
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