Kein lustiges Tänzchen

»Damenwahl!« in Hessen - Rundgang durch eine Ausstellung zu 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Die Ministerialdirektorin ist begeistert. »Wenn Sie zur Buchmesse nach Frankfurt fahren, sollten Sie nicht versäumen, sich die Ausstellung zu 100 Jahre Frauenwahlrecht anzuschauen«, rät sie mir bei einem Plausch in einer Konferenzpause jüngst in Berlin. Neugierig geworden, folge ich der Empfehlung. Und bereue es nicht. Auch wenn die Kuratoren Mut zur Lücke bewiesen.

»Die ›Damenwahl‹ am 19. Januar 1919 war keine höfliche Einladung zum Tanz«, bemerkt Franziska Giffey, die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, im Geleitwort zur Ausstellung und zum Katalog. Die Sozialdemokratin vergisst anzumerken, dass es erst einer Revolution bedurfte, bis deutschlandweit Frauen erstmals wählen und gewählt werden durften. Weil Urahne Friedrich Ebert die Revolution wie die Sünde hasste?

Eine der ersten Entscheidungen der nach dem Sturz des Kaisers und seines Kanzlers am 10. November 1918 aus Mehrheits- und Unabhängigen Sozia...


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