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Polizeiliche Eskalationsstrategie
Sebastian Weiermann über die Räumung im Hambacher Forst
Im und um den Hambacher Forst geht es wieder rund: Ein Polizeieinsatz in einem der neuen Baumhausdörfer, die Räumung von besetzten Häusern in Manheim und die Räumung des »Ende Gelände«-Protestcamps in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Zuvor war es ruhiger geworden um Wald und Tagebau. Die Polizei zog sich weitgehend zurück, nachdem der vorläufige Rodungsstopp verhängt worden war. In einem Interview ließ NRW-Innenminister Herbert Reul fast so etwas wie eine Erkenntnis durchblicken: »Ich hätte nie geglaubt, wie sich dieses Thema entwickelt. Da hat ja die breite Bürgerschaft gegen ›die da oben‹ protestiert. Gegen mich.«
Die »breite Bürgerschaft« wird nun wieder auf die Straße gehen. Es ist für viele Menschen unverständlich, dass mitten in der Nacht Zelte auf einer Wiese beschlagnahmt werden, die nicht genutzt wird und abgebaggert werden soll, und dass Häuser geräumt werden, die sonst leer stehen und beseitigt werden sollen. Reul ist blind für »weiche« Konfliktlösungen.
Am Samstag könnten möglicherweise Tausende Menschen in den Tagebau eindringen. Da kann die Polizei räumen, wie sie will. Muskelspiele wie die Räumungen bringen auf beiden Seiten nur unnötige Emotionen ins Spiel. Das müssten Reul und sein Chef, der Ministerpräsident Armin Laschet, eigentlich wissen.
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