»Unsere Madame Curie«

Vor 50 Jahren starb die bedeutende Kernphysikerin Lise Meitner.

  • Eckart Roloff
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

In ihrem Fach, der Physik, hatte sie mindestens drei Hürden zu überwinden: Sie war eine Frau, stammte, obgleich evangelisch getauft, aus einer jüdischen Familie und war recht schmächtig gewachsen. In Wien, wo sie 1878 zur Welt kam, nannte man solche Kinder Wuzerl. Das steht für Krümel, Körnchen und ist nah an dem, was sie, Lise Meitner, ein Leben lang fesseln wird: die Welt der Atome. Einstein sagte über sie: »Meitner ist unsere Madame Curie, begabter als Curie selbst.« Marie Curie hatte zwei Nobelpreise bekommen. Die Laserforscherin Donna Strickland, die in diesem Jahr ausgezeichnet wurde, ist erst die dritte Frau mit einem Physiknobelpreis.

Frauen waren vor gut 100 Jahren in den Naturwissenschaften höchst selten. Lise Meitner meinte dazu: »Einzigartige Leistungen großer Frauen können im Einzelfall Vorurteile widerlegen, aber die Vorurteile bleiben. Niemand scheint gegen Frauen als Fabrikarbeiterinnen zu protestieren. Aber ich ke...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.