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Seine zweite Chance
Torsten Hartung war Chef eines Autoschieberrings, Feinmechanik-Studierende knackten für ihn Luxus-Limousinen. Er erschoss einen Mann. Heute arbeitet er mit Straftätern.
Harte, kantige Züge zeichnen sein Gesicht. Torsten Hartung schreitet noch einmal die Mauern der Berliner Justizvollzugsanstalt in Moabit entlang, diesmal von außen. Hier war er in Isolationshaft, für vier Jahre, neun Monate und zwei Tage. Den Rest seiner Strafe verbüßte er in der JVA in Tegel. Die eisernen Gittern vor den Fenstern wirken noch heute beklemmend auf ihn. »Die Einzelhaft und dass ich keinen Kontakt zu anderen Menschen hatte, setzte mich ganz schön unter Druck. Es waren neue Gerüche, Geräusche, Tagesabläufe. All das, was ich draußen an Macht und Einfluss hatte, war plötzlich weg. Ich war unter Verschluss im wahrsten Sinne des Wortes. Ich fühlte mich ausgeschlossen. Außer wach werden und schlafen gehen, hatte ich keine Willensentscheidung mehr. Das grenzte schon an Wahnsinn, dass ich Angst hatte, verrückt zu werden«, erinnert sich Torsten Hartung.
Die ersten Jahre in Haft hatte er noch kein Gespür für Unrecht und Schuld...
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