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Ostkreuz mit allen Gleisen
Im Dezember wird der Knoten fertiggestellt sein - zumindest eisenbahntechnisch
»Was die Eisenbahn angeht, wird das Ostkreuz dieses Jahr fertig«, sagt Alexander Kaczmarek, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn für Berlin. Ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember werden somit für die S-Bahn zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof wie vor Beginn der Bauarbeiten vier Gleise zur Verfügung stehen. Damit werde der »Schwachpunkt Stadtbahn« bei der Pünktlichkeit Geschichte sein, freut sich Kaczmarek.
Dann soll die S75 aus Wartenberg in der Hauptverkehrszeit endlich wieder bis zum Ostbahnhof durchfahren, ansonsten wird sie immerhin den Bahnhof Warschauer Straße erreichen. Die S9 wird dann zwei Minuten schneller zwischen Treptower Park und Warschauer Straße sein, weil sie nicht mehr warten muss, bis das Gleis frei ist. Zusammen mit der S3 wird es dann einen glatten 10-Minuten-Takt nach Spandau geben.
Im November und Dezember sind Streckensperrungen auf Teilen der S7 zwischen Westkreuz und Potsdam angekündigt. Hier werden neue Signale eingebaut und in Potsdam einige hundert Meter eines zweiten Gleises gebaut. Das soll die Linie ab Frühjahr 2019 zwei Minuten schneller machen.
Ende November, Anfang Dezember soll es weiträumige Streckensperrungen rund um den Bahnhof Schöneweide geben. Bei der Deutschen Bahn ist man zuversichtlich, dass für die Bauzeit am »lebendigen Museum der Reichsbahngeschichte« (Alexander Kaczmarek) provisorische Fahrstühle errichtet werden, damit der Knotenpunkt barrierefrei erreicht werden kann. Bis November läuft noch ein Schlichtungsverfahren mit dem Senat zur Frage, wer die Kosten übernehmen wird.
Auch die S2 wird im gleichen Zeitraum zwischen Priesterweg und Blankenfelde gesperrt werden, um neue Signaltechnik in Betrieb zu nehmen. nic
Außerdem werden ab 9. Dezember auch die Regionalzüge der Linie RB26 aus Kostrzyn in Polen kommend von Lichtenberg aus bis zum Ostkreuz verlängert werden. Für die blau-weißen Züge der Oderlandbahn werden zwei neue Bahnsteige im unteren Bereich des Bahnhofs in Betrieb genommen. Dort werden auch die Fahrgäste der RB12 aus Templin ankommen. Stadtauswärts werden die Züge jedoch wie bisher vom oberen Regionalbahnsteig parallel zur Ringbahn abfahren. Bei der RB25 wird es genau umgekehrt sein. Abfahrt nach Werneuchen unten, Ankunft oben. Die Wagen werden nicht magisch zwischen den Ebenen hin- und hertransferiert, sondern wechseln am Ostkreuz einfach die Linie.
Bis es in anderthalb Monaten soweit sein wird, müssen die Nutzer von S- und Regionalbahn noch einige Prüfungen erdulden. Noch bis Freitag sind die Fernbahngleise zwischen Friedrichstraße und Ostkreuz gesperrt. Ab Freitag trifft es die S-Bahn. Dann werden bis Montag Betriebsschluss zwischen Alexanderplatz und Lichtenberg keine Züge fahren. Vom 9. bis zum 11. November gilt Ersatzverkehr zwischen Ostkreuz und Lichtenberg. Im gesamten Zeitraum ab dem 2. November wird die S3 außerdem zwischen Ostkreuz und Karlshorst, an manchen Tagen sogar bis Erkner, nicht fahren. Auf der Umfahrungsstrecke U5 soll in diesen Tagen ein zusätzlicher Umlauf wenigstens für ein bisschen mehr Kapazität sorgen.
»Die Sperrung ist leider nötig, um die neue Technik zu integrieren und zu prüfen«, sagt Christian Morgenroth von DB Netz. Es müssen die neuen Gleise und Signale angeschlossen und geprüft werden, auf der S3 zusätzlich noch Weichen ausgebaut werden. Damit soll ein schlechter Start wie im August 2017 nach der Wiederinbetriebnahme der Strecken rund ums Ostkreuz vermieden werden.
Am 9. Dezember wird auch der zweite Bahnsteig an der Warschauer Straße in Betrieb gehen, »möglichst auch die zugehörige Rolltreppe«, sagt Friedemann Keßler, Leiter des Regionalbereichs Ost bei DB Station&Service. »Erklärtes Ziel ist es, dass bis Jahresende auch die beiden Fahrstühle in Betrieb sein werden«, so Keßler weiter.
Am Ostkreuz werden die Bauarbeiten weitergehen. 2019 soll das Empfangsgebäude nebst Toiletten am Vorplatz zur Sonntagstraße entstehen. Außerdem muss der Platz selber noch in Form gebracht werden. Und dann wird auch noch die Straßenbahnlinie 21 dorthin verlegt werden.
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