Wo die Freiheit spürbar ist

Aus dem Flughafen Berlin-Tempelhof ist nach zehn Jahren ein einzigartiger Ort erwachsen

»Sssssiiiit«, surren die Speichen im Fahrtwind. Tief vornüber gebeugt rast ein Rennradler mit Helm und Fahrradtrikot vorbei, macht einen Schlenker um die Mutter mit Kinderwagen und ist bald im Grau, das tief über dem Tempelhofer Feld hängt, verschwunden. Ein paar Regentropfen schlagen auf sein Visier, das er mit dem Ärmel trocken wischt.

Tavati Omar aus Kreuzberg kommt eher gemächlich daher. Schwarzer Bart, unter der Mütze schaut dunkles, vom Wind zerzaustes Haar hervor. Er steht auf klassischen Rollerblades mit orangenen Gummi-Rollen. »Ich habe Probleme mit der Wirbelsäule«, sagt er und kneift seine Augen zusammen, während er die ehemalige Startbahn entlangschaut. »Sport tut mir gut.« Seit drei Jahren komme er auf das Tempelhofer Feld, mal spiele er Fußball, mal schaue er nur in die Sonne. »Der freie Blick ist das, was ich hier am meisten mag. Hier kann ich frei atmen«, sagt Omar.

Am 30. Oktober 2008 hoben die letzten Flugze...


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