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- Jamal Khashoggi
Leichnam in Säure aufgelöst
Türkischer Berater bestätigt Bericht der »Washington Post« / US-Regierung droht mit Sanktionen
Ankara. Die Leiche des getöteten Journalisten Jamal Khashoggi ist nach Angaben eines Beraters des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zunächst zerstückelt und dann in Säure aufgelöst worden. »Sie sind den Leichnam losgeworden, indem sie ihn aufgelöst haben«, sagte Yasin Aktay der Zeitung »Hürriyet« am Freitag. Seine Aussage deckt sich mit einem Bericht der »Washington Post«, für die Khashoggi geschrieben hatte.
Neuesten Informationen zufolge »haben sie die Leiche zerstückelt, damit sie sich einfacher auflösen lässt«, sagte Aktay. »Sie wollten sichergehen, dass nichts von der Leiche übrigbleibt.« Die »Washington Post« zitierte eine türkische Quelle, wonach »biologische Beweise« im Garten des saudiarabischen Konsulats in Istanbul gefunden worden seien.
Nach wochenlangen Dementis hatte Saudi-Arabien am 20. Oktober unter internationalem Druck den Tod des kritischen Journalisten eingestanden, stellte ihn jedoch zunächst als Folge eines eskalierten Streits dar. Erst später gab Generalstaatsanwalt Abdullah al-Muadschab zu, dass Khashoggi »vorsätzlich« getötet wurde. 18 Verdächtige wurden demnach festgenommen und ein königlicher Medienberater sowie der Vize-Geheimdienstchef ihrer Posten enthoben.
Am Mittwoch hatte die türkische Justiz erstmals bestätigt, dass Khashoggi kurz nach Betreten des Konsulats erwürgt und sein Leichnam im Anschluss zerstückelt worden sei.
Khashoggi war am 2. Oktober ins Istanbuler Konsulat seines Landes gegangen, um ein Dokument für seine Heirat abzuholen, aber nicht wieder herausgekommen. Es besteht der Verdacht, dass der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman den prominenten Journalisten ermorden ließ. Die Führung in Riad bestreitet jede Verwicklung des 33-jährigen Thronfolgers, doch hat der Fall sein Ansehen massiv beschädigt.
US-Außenminister Mike Pompeo erklärte am Donnerstag, es könne noch »eine Handvoll Wochen« dauern, bis Washington Sanktionen gegen einzelne Verantwortliche verhänge. Derzeit würden noch Beweise gesammelt, »aber ich denke wir werden dahin kommen«. AFP/nd
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