Eine Institution verabschiedet sich

Vor 15 Jahren rettete eine Bürgerinitiative die Buchhandlung Treptow - nun gibt der letzte Inhaber auf

  • Matthias Busse
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Matthias Mehner will noch nicht gehen. Der Buchhändler sitzt auf einer Regalecke, denn da ist jetzt Platz. Alle Bücher sind bereits ausgeräumt. Obwohl es nichts mehr zu verkaufen gibt, wartet der 61-Jährige auf Kunden. Seine Kunden. »Es geht hier den ganzen Tag zu wie im Taubenschlag«, sagt eine freiwillige Helferin. Wieder öffnet sich die Tür. Matthias Mehner erhebt sich schwerfällig und geht zum Eingang. »Darf ich noch mal?«, fragt die Besucherin und drückt den kräftigen Mann. »Mir kommen die Tränen.« Mehners Augen sind ebenfalls feucht, als er auf seinen Platz zurücksinkt.

Das Regal ist nicht irgendein Möbelstück, wie auch die Buchhandlung nicht irgendeine Institution gewesen ist. Früher gab es hier neben Büchern auch jede Menge Stadtpläne und Wanderkarten. Landkarten sind jedoch im Zeitalter elektronischer Navigation kaum noch gefragt, wie auch die ganze Branche sich verändert hat. »Eltern kaufen keine Bücher mehr«, beklagt Mehner, ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -