»Flache Hierarchien und mehr Frauen tun jeder Struktur gut«

Interview mit Angelika Zacek, Mitgründerin und Vorstandsvorsitzende von Pro Quote Bühne

  • Florian Brand
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Das Berliner Theatertreffen wird zwar von einer Frau geleitet, im vergangenen Jahr wurde allerdings nur eine Produktion unter weiblicher Regie eingeladen. In diesem Jahr waren es zweieinhalb. Wieso schaffen so wenige Stücke von Frauen den Sprung auf die große Bühne?

Die Diskriminierung beginnt direkt nach dem Studium. Regisseurinnen wird zu wenig zugetraut. Das äußert sich darin, dass man eher für Märchen oder auf kleinen Bühnen angefragt wird. Es werden eindeutig viel zu wenig Frauen auf den großen Bühnen engagiert. Männer in Führungspositionen ziehen Männer nach. Dabei werden mehr Regisseurinnen als Regisseure ausgebildet. Auf der Ebene der Assistenzen ist es ausgewogen, aber darüber wird das Verhältnis immer ungleicher. Ein hoher Frauenanteil ist großteils im Niedriglohnbereich beschäftigt, zum Beispiel als Souffleuse. Das hat etwas mit unbewussten Denkmustern zu tun. Männer trauen Männern mehr zu, und Männer ziehen Männer nach...


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