Gelacht wird wenig

Christine Prayon, die am Freitag den Berliner Kabarettpreis »Eddi« erhält, ist dem TV-Publikum vor allem als Birte Schneider aus der »heute-show« des ZDF bekannt. Ihr Hauptwerk ist aber die Kleinkunst

  • Jürgen Amendt
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Würde man einen x-beliebigen Menschen auf der Straße fragen, was er von der Kabarettistin Christine Prayon hält, würde man vermutlich eine Gegenfrage gestellt bekommen: Christine, wer? Würde man dann hinzufügen, dass sei diese Birte Schneider aus der »heute-show« des ZDF, wäre die Wahrscheinlichkeit groß, dass man damit ein wissendes Lächeln in das Gesicht seines Gegenüber zaubern würde: »Klasse Frau, hat Humor, und sie hat ja so recht!«, bekäme man dann als Antwort.

Damit ist das Wesentliche über das deutsche Kabarett der Neuzeit gesagt; dass Publikum kennt die Protagonisten dieser Kunstform meist nur noch vermittelt durch die Kunstfiguren aus dem Massenmedium Fernsehen. Das ist der Tribut, den das Kabarett an die Comedy zahlen muss, um jenseits der Kleinbühne noch Gehör zu finden. Früher war ein Dieter Hildebrandt ein Dieter Hildebrandt, ein Werner Schneyder ein Werner Schneyder, eine Lore Lorentz eine Lore Lorentz. Birte Schnei...


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