Was ist unser Leben?
Der SciFi-Krimi »Rememory« fragt, was die Aufzeichnung von Erinnerungen für uns bedeutet
Was sind Erinnerungen? Wie bestimmen sie unsere Entwicklung? Was wäre, wenn fortgeschrittene Technik ihre präzise Aufzeichnung ermöglichte?
»Rememory« ist einer jener Filme, bei denen man phasenweise den Eindruck erhält, in einem Seminar gelandet zu sein. Anders als der Science-Fiction-Thriller »Anon« (2018), der dasselbe Thema anpackt, setzt der Film tief an, nimmt häufig das Tempo aus der Erzählung und gewährt den physischen Elementen des Plots keinen Überhang. Auf die Art konserviert er geschickt das Gleichgewicht von Kriminalstory und Charakterdrama, wo »Anon« bloß mit dem geläufigen Dystopiepomp aufwartet, dessen philosophisches Fundament die ein paar mal zu oft verhandelte Frage bildet, was vom Menschen bleibe, wenn man ihn der Privatsphäre beraubt. »Anon« artikulierte einen Protest gegen das Erfassen von Erinnerungen. »Rememory« fragt, was das Erfassen von Erinnerungen für den Menschen bedeutet.
Ein verschlossener Mann namens Sam ...
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