Der lange Putsch von Sri Lankas Präsident

Erst wurde der Ministerpräsident entlassen, dann das gesamte Parlament: Die demokratische Krise spitzt sich zu

Eigentlich sollte das Parlament in Sri Lankas Satellitenhauptstadt Sri Jayawardenepura an diesem Mittwoch über den Regierungsstreit entscheiden, aber dem kam Präsident Maithripala Sirisena zuvor: kurzerhand suspendierte er das Parlament, im Januar soll nach seinen Wünschen neu gewählt werden. Der Konflikt schwelt schon eine Weile: Am 26. Oktober setzte Sirisena einen überraschenden, putsch-ähnlichen Prozess in Gang, der sich bis heute weiterträgt und viele offene Fragen über die Zukunft des Landes hinterlässt.

Zunächst entließ der 2015 gewählte Präsident den Ministerpräsidenten Ranil Wickremesinghe mit sofortiger Wirkung und ernannte zeitgleich den umstrittenen Ex-Präsidenten Mahinda Rajapaksa zum neuen Ministerpräsidenten. Seit der Verkündung der Entlassung Wickremesinghes kam es in Sri Lanka zu anhaltenden Protesten mit zum Teil Zehntausenden Demonstrierenden. Der zivilgesellschaftliche Widerstand äußerte sich zudem an der Citiz...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.