Den Rechten ein Dorn im Auge

Ballett Chemnitz: Die Schweizer Direktorin Sabrina Sadowska über Tanzkunst inmitten ausländerfeindlicher Stimmung

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Es war ein kleines Häuflein von Pro Chemnitz, das sich am Premierentag unter dem Gigantenhaupt von Karl Marx zur Demo versammelt hatte - friedlich, weil umzingelt von einer hellhörig gewordenen Polizei. Freitags sammeln sich die Rechten, montags Cegida, der Chemnitzer Ableger einer Dresdner Erfindung, klärt Sabrina Sadowska auf. Seit 2013 amtiert die Schweizerin als Ballettbetriebsdirektorin. Nach dem Fortgang von Reiner Feistel ist sie die zweite Saison Ballettdirektorin über 20 Tänzer aus 19 Nationen, und die sind, was den Rechten ein Dorn im Auge ist: Ausländer. Dabei hat Chemnitz einen Ausländeranteil von gerade vier Prozent, weiß die Direktorin. Betroffen von Attacken ist die Compagnie nicht, indirekt schon. Denn der Vater des Hausfotografen führt ein persisches Restaurant und wurde dort von drei Rechtsextremen krankenhausreif geschlagen. Seither ist Vorsicht geboten. Wenn die Tänzer von Proben aus dem Schauspielhaus zur Oper gehe...


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