Freizeit auf dem Beifahrersitz und im Container

Die Arbeitsbedingungen von Lkw-Fahrern in der EU werden immer schlechter. Dies zeigt ein aktueller Fall aus Dänemark

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Polizeibeamte und Vertreter des Gewerkschaftsverbandes 3F machten große Augen, als sie kürzlich die Arbeitsunterkünfte philippinischer und sri-lankischer Kraftfahrer im süddänischen Padburg aufsuchten. Die Gewerkschaft hatte einen Tipp bekommen, dass Arbeitnehmer unter unwürdigen Bedingungen hier ihre spärliche Freizeit verbringen.

»Ich habe schon viel gesehen in meiner 40-jährigen Gewerkschaftsarbeit, aber das hier ist das schlimmste«, sagte Jan Villadsen, Vorsitzender der 3F-Transportarbeitersparte. Wohnen in Containern ohne Fenster und Mobiliar, vier Toiletten für bis zu 100 Kraftfahrer und Essenzubereitung unter freiem Himmel mit Propangaskochern bietet die Spedition Kurt Beier Fahrern von den Philippinen, aus Sri Lanka, Usbekistan und Serbien. Eingestellt wurden sie über eine Tochterfirma in Polen, wo sie eine Lehrzeit durchliefen, um die Arbeitsgenehmigung zu erhalten. Vertraglich wurden Monatslöhne von 1096 Dollar für 56 Wo...


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