Traditionelles Handwerk stirbt aus

  • Jeanette Bederke
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Routiniert fischt Thea Müller in ihrer Werkstatt in Buschdorf in Märkisch-Oderland gespaltene Weidenzweige aus einem Wassertrog, um sie geschickt in den bereits begonnenen Korb zu flechten. Während sie die biegsamen Ruten ineinander schlingt, fährt sie immer wieder mit einem feuchten Lappen darüber. Schon beim Zuschauen wird klar: Diese Arbeit ist mühsam und körperlich anstrengend.

Korbmachermeisterin Müller macht sie seit 35 Jahren, als letzte in diesem Gewerk im Oderbruch. Sie ist sich dessen bewusst, dass das Korbmachen, von dem einst ganze Dörfer der Region leben konnten, inzwischen eine aussterbende Zunft ist. »Kein Jugendlicher interessiert sich dafür. Einen Lehrling hatte ich noch nie und könnte ihn mir auch nicht leisten«, sagt die 57-Jährige. Aufgrund der Billigkonkurrenz vor allem aus Asien, aber auch aus Osteuropa könne sie für ihre Korbwaren nie Preise ver...


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