- Sport
- IOC macht Weltpolitik
Zwang zum Nationenwechsel
Bei vielen Separatismusbewegungen ist das IOC ein wichtiger politischer Akteur.
Das Internationale Olympische Komitee ist keine Sportorganisation. Zumindest keine reine. Das IOC ist schon seit gut einem Jahrhundert auch Akteur der Weltpolitik. Und das wurde in den vergangenen Tagen erneut mehr als deutlich. Vor einer guten Woche stimmten die Taiwaner darüber ab, ob sie unter ihrem eigenen Landesnamen bei Olympia antreten wollen, anstatt wie seit 1984 üblich als »Chinese Taipeh«. 4,9 Millionen stimmten gegen den Vorschlag, nur 4,1 dafür. Auch nahmen etwas zu wenige Wähler am Referendum teil, um das Quorum zu erfüllen. Das IOC war nicht ganz unbeteiligt an diesem Wahlausgang.
Chiang Kai-Shek war Ende der 1940er Jahre von Maos Kommunisten nach Taiwan vertrieben worden. Die alte »Republik China«, wie sich das Land weiterhin nennt, ist nur noch auf der Insel existent. Die Initiatoren des Referendums wollten nun, dass ihre Athleten weltweit unter der eigenen Flagge starten können und bei Siegen die eigene Hymne hör...
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