Vor der Sorge die Lust
Deutsches Theater Berlin: Sänger Klaus Hoffmann in Gregor Gysis Gesprächsreihe
Was sind Lieder, geschrieben und gesungen unterm Grundgesetz der Liebe? Vielleicht so was wie der wesentliche Text auf der Rückseite irgendwelcher Ruhmesblätter. Oder ein Klangteppich, drunter nichts gekehrt. Oder aber: Lieder sind der Eilbote, dessen wichtigste Arbeit darin besteht, mit den vermeintlichen Wichtigkeiten konsequent zu spät zu kommen.
Liebe jedenfalls, sagt Klaus Hoffmann, sei ihm künstlerisch ein Hauptwort. Sorge ja, aber ihr vorgeschaltet: die Lust. Der Sänger war am Sonntag Gast in Gregor Gysis Gesprächsreihe am Deutschen Theater Berlin. Der 1951 Geborene hatte mit der Verfilmung von Ulrich Plenzdorfs »Die neue Leiden des jungen W.« seinen schauspielerischen Durchbruch, er filmte bei Ingmar Bergman im »Schlangenei«, vor allem: Mit über vierzig Alben ist er einer der erfolgreichsten deutschen Sänger geworden. Einer, der sich »Schlüssel- und Straßenkind« nennt, sozusagen vom Rande her kommt - es ist ihm der wahre Ort der...
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