- Politik
- Pamela Anderson
Radikales Model
Pamela Anderson analysiert die Gelbwesten in Frankreich und die Gewalt des globalen Kapitals
»Ich verachte Gewalt ... aber was ist die Gewalt all dieser Menschen, was sind die verbrannten Luxusautos, verglichen mit der strukturellen Gewalt der französischen und globalen Eliten? Anstatt sich von den Bildern der Brände hypnotisieren zu lassen, müssen wir fragen, wo das alles herkommt.
Und die Antwort lautet: Es kommt von der wachsenden Kluft zwischen der städtischen Elite und den ländlichen Armen, zwischen der von Macron repräsentierten Politik und den 99 Prozent, welche unter der Ungleichheit leiden - nicht nur in Frankreich, sondern überall auf der Welt.«
Jeden Tag lesen rund 25.000 Menschen unsere Artikel im Internet, schon 2600 Digitalabonennt*innen und über 500 Online-Leser unterstützen uns regelmäßig finanziell. Das ist gut, aber da geht noch mehr! Damit wir weiterhin die Themen recherchieren können, die andere ignorieren und euch interessieren. Hier mitmachen!
Diese knappe und doch ganz solide Einschätzung über die Protestwelle der französischen »Gelbwesten«-Bewegung stammt nun nicht etwa von einem linksradikalen Aktivistenveteranen oder einem langjährig gedienten Politiker. Sie wurde jüngst von Pamela Anderson in einer Reihe von Twitterbotschaften veröffentlicht.
Anderson, Jahrgang 1967, ist vielen vor allem wegen ihrer Rolle als leicht bekleidete Rettungsschwimmerin in der 1990er-Serie »Baywatch«, ihres mehrfachen Erscheinens auf »Playboy«-Titelseiten, sowie diverser turbulenter Ehen mit Rockstars bekannt. Dabei hatte sich die Schauspielerin mit kanadischer und US-amerikanischer Staatsangehörigkeit schon seit vielen Jahren gesellschaftlich engagiert.
Die seit Teenagertagen vegetarisch lebende Anderson nahm beispielsweise an zahlreichen Kampagnen der umstrittenen Tierrechtsorganisation Peta teil. In der militanten Umweltorganisation Sea Shepherd war sie Vorsitzende des Verwaltungsrates.
Ihr Aktivismus über Tierrechtsfragen hinaus war ebenso vielfältig wie diffus: 2009 forderte sie von dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama die Legalisierung von Cannabis, 2016 nannte sie den Wikileaks-Gründer Julian Assange einen »Helden«. Zur MeToo-Bewegung sagte sie: »Diese Bewegung ist ein bisschen zu viel für mich. Ich bin eine Feministin, aber diese dritte Welle des Feminismus ist langweilig.« Mit den Protesten in Frankreich hat Anderson nun offenbar ein weiteres Feld für ihre radikale Gesellschaftskritik gefunden.
Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.
Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.
Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.
Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.