Katar schert aus

Das reichste Land der Welt will sich Interessen Riads und Washingtons nicht länger beugen

  • Oliver Eberhardt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Es wird wohl das letzte Mal sein, dass Saad Scherida al Kaabi, Energieminister Katars, nach Wien reist, um dort an diesem Donnerstag an einem Treffen der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) teilzunehmen: Nach 61 Jahren hat das Emirat seine Mitgliedschaft in der Organisation gekündigt. »Wir müssen die Dinge so sehen, wie sie sind,« sagt ein Sprecher al Kaabis: »Die Ölproduktion hat für unser Land über die Jahre stark an Bedeutung verloren. Wir werden die Ölförderung nicht einstellen, aber wir mussten uns die Frage stellen, ob die Mitgliedschaft in der OPEC dabei hilft, unsere Wirtschaft auf die Zukunft vorzubereiten.«

Katar gehörte stets zu den Kleineren unter den erdölexportierenden Ländern: 610 000 Fass Öl à 159 Liter werden derzeit nach offiziellen Angaben täglich gefördert, selten waren es einmal mehr. Zum Vergleich: Das Nachbarland Saudi-Arabien fördert mehr als elf Millionen Fass Öl pro Tag. Doch gleichzeitig untersc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.