Orbans neuer Lautsprecher
Medienholding braucht keine Kartellüberprüfung
In die Verlegenheit, eingreifen zu müssen, lässt Ungarns Regierungschef Viktor Orban die heimischen Kartellbehörden erst gar nicht kommen. Per Erlass hat der Chef der nationalpopulistischen Fidesz-Partei sich kurzerhand selbst grünes Licht für sein Vorhaben der Schaffung eines neuen Regierungslautsprechers gegeben: Der Ende November angekündigte Zusammenschluss von 400 regierungsnahen Medien in der neuen »Mitteleuropäischen Presse- und Medienstiftung« ist mit Hilfe einer von dem Premier unterzeichneten Ausnahmeregelung von der Notwendigkeit einer Überprüfung durch Ungarns Kartell- und Medienaufsichtsbehörden ausgenommen worden.
Die Überprüfungsbefreiung für das neue Konglomerat, dessen Medien bisher rund 37 Prozent der Einnahmen auf den ungarischen Anzeigen- und Werbemärkte erzielen, wird in dem Erlass mit dessen »nationalstrategischer Bedeutung« begründet. Die bisherigen Eigentümer der in die Stiftung per »Schenkung« eingebrachten Zeit...
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