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Brandenburgs LINKE hat zwei Empfehlungen für ihre Landesliste
Landesvorstand und Landesausschuss der Brandenburger LINKEN geben verschiedene Empfehlungen für die Liste zur Landtagswahl 2019. Den Unterschied macht allerdings nur eine einzige Position.
Ende Januar wird die brandenburgische LINKE ihre Landesliste für die Landtagswahl am 1. September 2019 aufstellen. Weil sich Landesvorstand und Landesausschuss am Sonnabend nicht hundertprozentig einig geworden sind, werden den Delegierten zwei verschiedene Empfehlungen für die Plätze eins bis zehn unterbreitet. Der Unterschied beschränkt sich allerdings auf die Position acht. Hier empfiehlt der Vorstand die Nominierung von Schatzmeister Ronny Kretschmer, während der Ausschuss die Nominierung des Landtagsabgeordneten Matthias Loehr vorschlägt.
Zunächst hatte der Vorstand eine Woche zuvor seine Vorschlagsliste zusammengestellt. Darauf stehen als Spitzenkandidatenduo Vizelinksfraktionschefin Kathrin Dannenberg und DGB-Regionsgeschäftsführer Sebastian Walter, gefolgt von der Landtagsabgeordneten Bettina Fortunato, Finanzminister Christian Görke, der Abgeordneten Andrea Johlige. Fraktionsgeschäftsführer Thomas Domres, der Abgeordnete Isabelle Vandré, Schatzmeister Ronny Kretschmer, Fraktionsmitarbeiterin Franziska Schneider und Sozialstaatssekretär Andreas Büttner (»nd« berichtete).
Es gab jedoch einige Unzufriedenheiten mit dieser Empfehlung. So lautete ein Vorwurf, es seien da zu viele Landesvorständler genannt, die sich quasi selbst auf die Liste gesetzt hätten. Auch fühlte sich der mitgliederstarke Kreisverband Lausitz zurückgesetzt, weil er auf der Liste nicht vertreten war. Mit dem Cottbuser Matthias Loehr auf Platz acht hat der Landesausschuss dem nun Rechnung getragen.
Bei dem Treffen von Vorstand und Ausschuss jetzt am Sonnabend in Potsdam durften sich Genossen vorstellen und so um eine Empfehlung für die Liste bemühen. Vergeblich tat dies unter vielen anderen auch Justizminister Stefan Ludwig.
Dagegen bewirbt sich der langjährige Abgeordnete Hans-Jürgen Scharfenberg nicht um einen Listenplatz. Er tritt, so wie bereits bei der Landtagswahl 2014, lediglich als Direktkandidat in seinem Potsdamer Wahlkreis an. 2014 war Scharfenberg einer von nur vier Sozialisten, die ein Direktmandat erringen konnten und hatte dabei mit 38,4 Prozent das beste Erststimmenergebnis seiner Partei erzielt. Auch Linksfraktionschef Ralf Christoffers bemüht sich diesmal nicht um einen Listenplatz und versucht es allein in seinem Wahlkreis. Den hatte er 2009 gewonnen, nicht aber 2014.
Hinter den Listenvorschlägen von Landesvorstand und Landesausschuss steht die Überlegung, dass bestimmte wichtige Politikfelder durch geeignete Kandidaten abgedeckt sein sollen. Eine Empfehlung sichert noch nicht den Erfolg des Bewerbers. Wie die Liste am Ende tatsächlich aussieht, entscheiden die Delegierten im Januar. Erfahrungsgemäß halten sie sich nicht komplett an Empfehlungen. Es kam in der Vergangenheit vor, dass Kreisverbände untereinander die Absprache trafen, sich bei der Wahl ihrer Bewerber gegenseitig zu unterstützen.
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