Weggeworfen wie ein Papiertaschentuch

Die Pläne des Autoherstellers Ford zur Schließung seines letzten Werks in Frankreich stoßen auf Empörung

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Mit einem nüchternen Kommuniqué hat der US-amerikanische Autokonzern Ford vor wenigen Tagen bekanntgegeben, dass er sein letztes französisches Werk in Blanquefort bei Bordeaux im August 2019 schließen wird. Gleichzeitig wurde das von der Regierung und den Gewerkschaften befürwortete Übernahmeangebot des belgischen Autoteileherstellers Punch, der immerhin die Hälfte der Ford-Belegschaft mit übernehmen wollte, ohne nachvollziehbare Begründung zurückgewiesen. Von der Schließung des seit 1972 bestehenden und auf den Bau von Getrieben spezialisierten Werks wären direkt die 850 Mitarbeiter betroffen und indirekt weitere 2000 Beschäftigte bei Zulieferbetrieben.

Wirtschafts- und Finanzminister Bruno Le Maire zeigte sich daher bei einer Rede im Parlament »in höchstem Grade empört« und sprach von »Verrat«. Er erinnerte daran, dass der Staat das Ford-Werk über Jahre finanziell unterstützt hat, um die Arbeitsplätze zu sichern. Den Weiterbetrieb un...


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