Imam soll Terrorismus unterstützt haben

Polizei durchsuchte am Dienstag mit 100 Beamten eine Moschee in Wedding sowie weitere Räumlichkeiten

  • Lesedauer: 2 Min.

Mit einer Razzia ist die Berliner Polizei gegen Teile der islamistischen Szene in der Hauptstadt vorgegangen. Am Dienstagmorgen durchsuchten Kriminalbeamte nach Angaben der Polizei die salafistische As-Sahaba-Moschee im Stadtteil Wedding und zwei bis drei Wohnungen oder andere Räume. Der 45-jährige Imam der Moschee soll einem dschihadistischen Terroristen in Syrien Geld »für den Erwerb von Ausrüstungsgegenständen zur Begehung terroristischer Straftaten« zur Verfügung gestellt haben, wie die Staatsanwaltschaft über den Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte.

Bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei und der Staatsanwaltschaft geht es um den Verdacht der Unterstützung und Finanzierung von Terroristen. Beschuldigter ist der Imam, der eigentlich Ahmad A. heißt. Die Polizei beschlagnahmte Datenträger, also Computer, USB-Sticks, Festplatten oder Smartphones - und 16 000 Euro Bargeld. Die Daten sollen untersucht und ausgewertet werden, wie ein Polizeisprecher sagte.

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Unterstützt wurde der für politisch motivierte Kriminalität zuständige Staatsschutz der Polizei auch von einem Spezialeinsatzkommando. Im Einsatz waren insgesamt etwa 100 Beamte. Wo die weiteren Durchsuchungen stattfanden, teilte die Polizei zunächst nicht mit.

Die As-Sahaba-Moschee wird vom Berliner Verfassungsschutz beobachtet, weil sie wie die Al-Nur-Moschee in Neukölln und die Ibrahim-al-Khalil-Moschee in Tempelhof als Treffpunkt von Salafisten gilt. Der Salafismus ist eine besonders konservative Strömung innerhalb des Islams, der sich an den Gesellschafts- und Religionsvorstellungen der Frühgeschichte des Islams ausrichtet und zeitgemäße Neuerungen kaum zulässt. Nur ein kleiner Teil von Salafisten folgt der Idee, einen gewalttätigen Glaubenskrieg führen zu wollen.

In seinem Bericht 2017 schreibt der Nachrichtendienst, die As-Sahaba-Moschee und der Trägerverein »Die Gefährten« zählten seit Jahren zu den bekannten salafistischen Institutionen Berlins. »Die Moschee und ihr Imam «Abul Baraa» sind dem politischen Salafismus zuzurechnen.« Der Imam habe seine salafistischen Ansichten auch bei Vorträgen in anderen Moscheegemeinden in Dortmund, Dormagen, Bendorf, Pforzheim und Braunschweig verbreitet. Der Prediger sei ein bedeutender Multiplikator salafistischer Ideologien.

Die As-Sahaba-Moschee sei zudem ein überregionaler Anziehungspunkt für am Salafismus Interessierte, was sich an sogenannten Islamseminaren und -kursen mit bekannten Gastpredigern zeige. dpa/nd

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