Erfolg ist teuer
In der Tragikomödie »Die Poesie der Liebe« geht es um einen eitlen Schriftsteller und die Chronik einer Zweierbeziehung
Alle wollen schreiben und keiner will mehr lesen. Kein Wunder, dass Schriftsteller neurotisch sind, gelinde gesagt. Sie sind hochgradig narzisstisch gestört, und wenn sich mal nicht alles um sie dreht, langweilen sie sich sofort. Wenn es mal nicht um sie geht, werden sie misstrauisch. Was für eine Verschwörung läuft denn hier, wo doch eines ganz außer Frage steht: Die Welt, das bin zuerst ich!
Nun gut, jemand, der sich nicht ernst nimmt, braucht auch der Welt keine Mitteilungen in gedruckter Form zu machen. Die Frage ist ja, wie ernst man sich nimmt. Todernst ist jedenfalls zu viel.
Was für ein Autor aber ist jener Victor, der schließlich so erfolgreich wurde, dass Jack Lang, ehemaliger Kulturminister der Regierung Mitterrand, so die Eingangsszene, die Totenrede hält? Darum geht es in »Die Poesie der Liebe« ganze zwei Stunden lang. Hauptdarsteller Nicolas Bedos schrieb zusammen mit seiner Frau Doria Tillier (die auch im Film die Schrif...
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