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  • Landtagswahl Brandenburg 2019

Zweite Chance für Justizminister Ludwig

Nach der Nominierungsniederlage in seiner Heimat könnte der Politiker nun in Cottbus für den Landtag kandidieren

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: 2 Min.

Brandenburgs Justizminister Stefan Ludwig (LINKE) könnte im kommenden Jahr doch noch eine angemessene Rolle im Landtagswahlkampf spielen. Er soll in Cottbus im Wahlkreis 44 als Direktkandidat antreten. So empfiehlt es mit Beschluss vom Dienstagabend der Vorstand des LINKE-Ortsverbandes. Die Entscheidung fällt am 8. Januar bei einer Mitgliederversammlung im Kunstmuseum Dieselkraftwerk. Dort soll neben Stefan Ludwig auch noch der Landtagsabgeordnete Matthias Loehr nominiert werden - Loehr als Direktkandidat im zweiten Cottbuser Wahlkreis Nummer 43.

Minister sind in der Regel ein Pfund, mit dem die Parteien im Wahlkampf wuchern. Dementsprechend hat der Landesvorstand vorgeschlagen, Finanzminister Christian Görke auf Platz vier der Landesliste zu setzen. Sozialministerin Susanna Karawanskij lebt im sächsischen Leipzig und möchte auch dort wohnen bleiben. Sie kann also nicht bei einer Landtagswahl in Brandenburg antreten und will es auch gar nicht.

Bleibt Justizminister Ludwig. Als Anfang November der Direktkandidat in seinem Heimatwahlkreis 27 nominiert wurde, unterlag Ludwig überraschend der Autorin Astrid Böger, die politisch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist. Sie ist lediglich Gemeindevertreterin in Bad Saarow.

Nach seiner knappen Abstimmungsniederlage im Wahlkreis 27 bemühte sich Ludwig darum, dass ihn der Landesvorstand oder der Landesausschuss für einen Platz auf der Landesliste vorschlagen. Daraus wurde jedoch nichts. Er hatte allerdings auch keine besonders guten Karten in der Hand. Denn die Landesliste wird aus den Direktkandidaten zusammengestellt. So ist es geplant. Höchstens im Ausnahmefall soll von dieser Vorgabe abgewichen werden.

Wenn der Justizminister aber am 8. Januar als Direktkandidat in Cottbus nominiert werden sollte, so verbessert dies seine Aussichten, am 26. und 27. Januar zum Zuge zu kommen, wenn die LINKE ihre Landesliste für die Landtagswahl am 1. September aufstellt.

Der Wahlkreis 44 ist für Ludwig kurzfristig frei geworden. Die Cottbuser LINKE hatte für diesen Wahlkreis ursprünglich eine Frau im Auge, der aber aus persönlichen Gründen kurzfristig absagen musste.

2009 hatte der Bundespolizist Jürgen Maresch den Wahlkreis 44 für die LINKE gewonnen, er trennte sich jedoch später im Streit von der Partei. 2014 trat Matthias Loehr im Wahlkreis 44 an. Loehr wechselt nun zurück in den Cottbuser Wahlkreis 43, in dem er wohnt.

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