So war sie, die Nachkriegszeit
»Die Affäre Borgward«: Der Wirtschaftskrimi erzählt vom Konkurs der Bremer Automobilfirma
Ein Mann, der - besonders im PS-verrückten Deutschland - vor einem Berg Knete hockt und daraus mit dem Blick des Familienunternehmers alter Schule ein Automodell von eleganter Schönheit erschafft, so ein Mann kann gewiss kein schlechter Mensch sein. Und zwar selbst dann nicht, wenn seine Vergangenheit mit der Gegenwart, nun ja, nicht vollumfänglich vereinbar ist. Willkommen in der beschaulichen Welt des hiesigen Biopics. Willkommen bei Carl Borgward.
Ältere können sich womöglich noch an den Unternehmer erinnern, der erst dem Reich, dann der Bundesrepublik ein Stückchen Wohlstand vors Garagentor stellte. Ende der 1950er Jahre war Borgwards Modell »Isabella« knapp hinterm VW »Käfer« das mittelständische Statussymbol des kleinen Mannes schlechthin - modern, robust, elegant, billig. Wenngleich so billig, dass bei der Probefahrt auf der Bremer Teststrecke Wasser in den Fußraum läuft. »Wir wollen doch nicht petzen«, mahnt der Ingenieur ...
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