Hotelflair und strikte Regeln

Vor 30 Jahren wurde der Bryant Park in New York City einem privaten Non-Profit-Unternehmen übergeben

  • Benjamin Beutler, New York City
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

»Hello Mister, you’re welcome!« Wir sind im Bryant Park, Manhattan, im Herzen von New York City, genauer gesagt im Parkklo. Doch was für ein Parkklo! Violinen plätschern aus den weißen Wandlautsprechern. Dezent surrt die Klimaanlage von der Stuckdecke. Lilien-Bouquets in viktorianischen Prunkvasen am Waschbeckenrand sorgen für gepflegtes Hotelflair. Draußen drückt sich der Verkehr durch die endlose Hochhausparade. Im geduckten Steinhäuschen, grade mal so hoch wie ein gut ausgewachsener NBA-Basketballspieler, riecht es nach frischer Seife. Wie überall in New York City steht man auch vor diesem WC-Gebäude mit Blumen-Ornamentik und gepflegtem Klo-Mann ordentlich Schlange.

Nach einer Viertelstunde des Wartens - zwischen dem Klischee von dauertelefonierenden Businness-Anzügen, schwitzenden Touristen und geduldigen Latino-Müttern - bin ich endlich dran. Frauen und Männer zwängen sich, deutlich unter Druck, durch die kleine Seitentür unt...


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