Der Traum vom Garten
Man kann die Geschichte vom Ende der DDR auch anders erzählen: »Adam und Evelyn«
Zweifellos ist der Roman von Ingo Schulze aus dem Jahre 2009 etwas Besonderes. In »Adam und Evelyn« werden die Seelenzustände zweier Menschen im Sommer 1989 erkundet - natürlich als eine überaus abgründige Selbsterkundung des Autors in dialogischer Form. Klarsichtige Melancholie könnte man diesen Zustand des Übergangs nennen, der weder das Bestehende beschönigen will, noch sich Illusionen über das nun Kommende macht.
Es ist die Seelenlage einer Generation, die weder in der DDR noch in der Bundesrepublik Deutschland jemals ohne Vorbehalt »angekommen« ist. In der DDR Nischenbewohner, heute immer noch. So die Zustandsbeschreibung. Jenseits der Geschichte der Sieger wächst ein Bekenntnis zu jenem Rand, an dem immer wieder Außenseiter gedeihen. Ihre Geschichte erzählt der Film »Adam und Evelyn« in schönster Selbstverständlichkeit, als gäbe es keine andere Perspektive. Gut so!
Kein Wunder, dass sich Andreas Goldstein, Jahrgang 1964, der im ve...
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