Segregation nach Klasse und Hautfarbe

Die Streikwelle von Lehrkräften in den USA setzt sich im liberalen Los Angeles fort

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Im zweitgrößten Schulbezirk der USA, dem Großraum Los Angeles, herrscht ab Montag Ausnahmezustand. Denn die gut 30 000 Lehrer an den 900 Schulen werden die Arbeit verweigern. Für den unbefristeten Streik stimmte vor zwei Wochen eine große Mehrheit in der Lehrergewerkschaft United Teachers Los Angeles (UTLA). Sein Beginn war erst für Donnerstag geplant und wurde nun auf Montag verschoben. »Unhaltbare Zustände« monieren die Lehrkräfte seit langem, und die Mehrzahl der Eltern und Schüler, fast 700 000 an der Zahl, stimmt zu. Denn es geht nicht nur um mickrige Lehrergehälter, sondern auch um maßlos überfüllte Klassenzimmer, fehlende Schulkrankenschwestern und standardisierte Tests, die an den Lebenswelten der Schüler vorbeigehen. »Das Fass ist übergelaufen«, sagt Alex Caputo-Pearl, der UTLA-Chef. »Unterfinanzierung und Privatisierungsmaßnahmen haben unsere Schulen seit langem untergraben.«

Dieselbe Misere veranlasste im vergangenen Ja...


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