Auf Petipas Zehenspitzen

Könnerschaft trifft Talent: Alexei Ratmansky rekonstruiert »La Bayadère« an der Staatsoper Berlin

  • Volkmar Draeger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Inszenierung von »La Baydère« am Staatsballett zeigt gleichermaßen Marius Petipas Könnerschaft und Alexei Ratmanskys Talent zur behutsamen Ergänzung. Beraten ließ sich Letzterer dabei von einer Kennerin des indischen Tanzes, die Petipa gründliche Vorstudien bescheinigt, obwohl »nur« aus zweiter Hand - wohl aus einem französischen Magazin. Ratmanskys Rekonstruktion hatte nach der Premiere heiße Debatten ausgelöst. Gilt es doch, Abschied zu nehmen von Liebvertrautem, wie man es durch Neueinstudierungen nach Petipa kennt, etwa von Vladimir Malakhov 1999 für die Wiener Staatsoper.

Beibehalten hat Ratmansky die Struktur des Werkes aus vier Akten mit sieben Szenen und natürlich die Geschichte um die indische Tempeltänzerin Nikia, die den Krieger Solor liebt, jedoch vom Großbrahmanen begehrt wird und an einer Intrige ihrer Rivalin Gamsatti stirbt. Vereint werden die Liebenden ganz in spätromantischer Manier erst im Totenreich der Schatten...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.