Zahl minderjähriger Rekruten rückläufig

LINKE forderte einen Anwerbestopp für Menschen unter 18 / Wehrbeauftragte des Bundestags begrüßt Entwicklung

  • Lesedauer: 2 Min.

Berlin. Die Zahl der bei Dienstantritt minderjährigen Rekruten in der Bundeswehr ist einem Bericht zufolge 2018 erstmals seit Jahren gesunken. 1679 noch nicht volljährige Soldaten traten bei den Streitkräften an, wie die »Neue Osnabrücker Zeitung« am Montag unter Berufung auf Angaben des Verteidigungsministeriums für die Linksfraktion berichtete. Demnach war die Zahl seit 2013 immer weiter gestiegen auf 2128 Minderjährige im Jahr 2017.

Gründe für den Rückgang im vergangenen Jahr nannte das Verteidigungsministerium dem Bericht zufolge nicht. Eine Sprecherin sagte der Zeitung, an der Einstellungspraxis der Bundeswehr habe sich nichts geändert. Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hans-Peter Bartels (SPD), begrüßte die Entwicklung: »Der Trend geht in die richtige Richtung«, sagte er der Zeitung. Die Einstellung Minderjähriger müsse in der Bundeswehr »die Ausnahme bleiben«.

Die LINKE forderte einen Anwerbestopp für Menschen unter 18. »In diesem Alter dürfen junge Menschen in der Regel weder wählen noch Auto fahren, aber ausgerechnet die militärische Ausbildung wollen wir ihnen erlauben«, kritisierte der kinder- und jugendpolitische Sprecher der Linksfraktion, Norbert Müller, in der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. Nach Ansicht der LINKEN im Bundestag hat die öffentliche Kritik zu dem Rückgang geführt.

Bewerber für die Bundeswehr müssen mindestens 17 Jahre alt sein. Außerdem brauchen sie die Zustimmung ihrer Eltern für den Dienst beim Militär und sie müssen eine sechsmonatige Probezeit absolvieren. Die Minderjährigen sind nicht so einsetzbar wie andere Soldaten, sie dürfen weder für den Wachdienst eingeteilt werden noch an Auslandseinsätzen teilnehmen und Waffen nur zu Ausbildungszwecken benutzen. Agenturen/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.
- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.