Im tiefsten Inneren des Leviathans
Eine einzige Anklage: Das Dokumentarhörspiel »Was ich hörte vom Irak« über den Krieg der USA 2003
Im Anfang schien noch alles in Ordnung. Im Februar 2001 sagte Colin Powell, damals US-Außenminister, noch, Sadam Hussein habe kein bedeutsames Potenzial an Massenvernichtungswaffen entwickelt, er sei nicht in der Lage, konventionelle Gewalt gegen seine Nachbarn auszuüben. Auch in den folgenden Monaten war der Irak für die Außenpolitik der USA von untergeordnetem Interesse. In einem Bericht der CIA hieß es: »Wir haben keinen unmittelbaren Hinweis darauf, dass der Irak die Zeit genutzt hätte, um seine Programme für Massenvernichtungswaffen wieder aufzubauen.«
Doch seit dem 11. September 2001, als Terroristen zwei Flugzeuge in die Türme des World Trade Centers in New York flogen und eines in das Pentagon, dem Sitz des US-Verteidigungsministeriums steuerten, wobei insgesamt fast 3000 Menschen starben, waren die USA »under attack«, wie es damals in den Medien des Landes hieß. Nun wurde alles anders. Die USA begannen einen Krieg gegen Afghan...
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