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Das Populäre war früher besser
Der Schlager boomt und der Schlager steckt in der Krise. Beide Aussagen sind richtig: Die erste bezieht sich auf den kommerziellen Erfolg, die zweite auf die künstlerische Qualität.
Helene Fischer, laut »Forbes« mit einem Jahresgehalt von 28 Millionen Euro in den Top Ten der gewinnbringendsten Sängerinnen der Welt, hat beinahe im Alleingang den Schlager wieder salonfähig gemacht. Selbst bei »Deutschland sucht den Superstar« singt man nun vorzugsweise Schlager, früher hatte Dieter Bohlen seine eigenen Schlagerkompositionen lieber verschwiegen. Auch Fischers Ex-Freund Florian Silbereisen ist längst nicht mehr der Betreuer greiser Zuschauer, bei seiner Sendung mit dem diagnostischen Titel »Schlagerboom« sitzen beachtlich viele junge Menschen im Publikum, oft stehen sie sogar - wie bei einem richtigen Rockkonzert. Der poppige Sound der Lieder verrät nicht, ob da noch ein echtes Instrument spielt, und die Texte erzählen selten etwas, stattdessen werden darin affektive Signalwörter beliebig aneinandergereiht.
Gut, dass es YouTube gibt. Dieses stetig wachsende Fernseharchiv hält fest, dass der Schlager einmal besser...
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