Die Erde und das Meer

Angela Winkler 75

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Sie ist auf der Bühne ein Engel, für den noch kein Himmel erfunden wurde. Der auch keinen braucht. Sie ist die Frau, deren Trauer aufkratzt, deren Scheu kühn ist. Jedes Spiel der Winkler ist ein Menschensieg über die Sieg-Menschen. Alles nie und nimmer, aber hier und heute. Als wundenwunderliche Märchenmöglichkeit. Es gibt eine paradoxe Folge großer Schauspielkunst: Wahrhaftigkeit nämlich, bei der man mitunter wegschauen möchte, um durch Voyeurismus nicht zu zerstören, was man da sieht.

Diese Künstlerin offenbart etwas Traumwandlerisches, das einen betört und zugleich mit Sorge erfüllt. Diese Frau hat in ihren Bewegungen so ein kindfreches Draufzu, und sie wirkt zugleich eingekapselt - in eine zauberhafte Hoheit. »Ich habe zu den Proben immer die Erde mitgebracht und das Meer«, sagte die Winkler in einem »Spiegel«-Gespräch. Nichts kommt schneidend geschliffen; eher wird d...


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