In Israel noch 200 000 Shoah-Überlebende
Tel Aviv. Mehr als sieben Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs wohnen in Israel noch mehr als 200 000 Holocaust-Überlebende. Das zuständige Finanzministerium geht von rund 220 000 Holocaust-Überlebenden in Israel aus.
Nach Informationen des Dachverbands der Überlebenden des Holocaust (Shoah) in Israel leben noch rund 60 000 ehemalige Häftlinge von Konzentrationslagern und Ghettos. »Jeden Tag sterben durchschnittlich 30 Holocaust-Überlebende, monatlich rund 1000«, sagte ein Sprecher. Israels Zentrales Statistikbüro geht dagegen von einer etwas niedrigeren Zahl von Überlebenden aus. Laut einer zum Holocaust-Gedenktag veröffentlichten Studie wohnten Ende 2017 noch 212 300 Überlebende in Israel. Drei Prozent davon seien über 95-Jährige. Etwa 60 Prozent seien Frauen und 40 Prozent Männer. Das Statistikbüro geht davon aus, dass es 2035 nur noch rund 22 000 Holocaust-Überlebende geben wird.
Zehn Prozent der Überlebenden stammten aus Irak. Sie hätten dort unter antisemitischen Ausschreitungen zu leiden gehabt. Bei dem »Farhud« genannten Pogrom wurden im Juni 1941 weit über 100 Juden durch Anhänger der Regierung von Raschid Ali Al-Kilani umgebracht, der offen mit den deutschen Nationalsozialisten sympathisierte. Die zuständige Behörde hatte zuletzt ihre Definitionen erweitert. Demnach erhalten auch Juden aus arabischen Staaten, die während des Holocaust unter antisemitischer Verfolgung litten, heute Entschädigungszahlungen. dpa/nd
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