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Geholt, um zu bleiben

Junge Vietnamesen kommen zur Ausbildung nach Südthüringen - der Fachkräftemangel macht’s möglich

  • Sebastian Haak, Suhl
  • Lesedauer: ca. 7.0 Min.

Nein, sagt Anh Hoang Vu, er habe nicht geweint am Flughafen. Anders als viele seiner Landsleute, deren Bilder vor wenigen Minuten über zwei große Flachbildschirme geflimmert waren. Junge Menschen mit tränenverschmierten Gesichtern waren da zu sehen gewesen. Teilweise lagen sie in den Armen älterer Vietnamesen, denen ebenfalls die Tränen in den Augen standen. Die Eltern verabschiedeten ihre Kinder in ein weit entferntes Land. Mal schnell am Wochenende nach Hause fahren, wie das bei vielen deutschen Auszubildenden möglich ist, die für die Lehre in eine fremde Stadt gehen, ist ihnen nicht möglich. Vu hingegen sagt mit großer Gelassenheit, dass ihm der Abschied von seiner Familie zwar schwergefallen sei, dieser aber nicht tränenreich war. »Es gehört zum Erwachsensein dazu, von seiner Familie getrennt zu sein.«

Der junge Mann macht seit einigen Monaten eine Ausbildung in Deutschland, genauer gesagt in Springstille im südthüringischen L...


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