Die Schlammlawine schiebt sich weiter

Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine ist die Trinkwasserversorgung von Millionen Brasilianern bedroht

  • Norbert Suchanek, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

84 Todesopfer und 276 Vermisste mit minimaler Überlebenschance - das ist die vorläufige Bilanz des Bruchs eines Abraumdamms der Eisenerzmine von Brumadinho im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Der Minenbetreiber Vale will den Familien mit einer »Spende« von umgerechnet rund 25 000 Euro je Todesopfer helfen, was der weltgrößte Eisenerzproduzent aber ausdrücklich nicht als Entschädigung verstanden haben will. Die Schlammlawine schiebt sich unterdessen langsam aber sicher weiter fort und bedroht den Rio São Francisco sowie die Trinkwasserversorgung von Zehntausenden Anwohnern und die Fischbestände. UN-Menschenrechtsexperten haben die brasilianischen Behörden nun zur sofortigen Untersuchung der Katastrophe aufgerufen.

Bereits vor etwas mehr als drei Jahren kam es in Minas Gerais zu einer ähnlichen Katastrophe. Damals brach der Damm der ebenfalls zu Vale gehörenden Eisenerzmine von Mariana, wobei 19 Menschen starben. Der wichti...


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