Großer Mangel im Führerstand
Bahnbetreiber Abellio war miserabel vorbereitet auf Übernahme des Dieselnetzes in Sachsen-Anhalt / LINKE fordert Reform der Bahnreform
Guido Henke ist Bahnfahrer. Der Abgeordnete der LINKEN im Landtag von Sachsen-Anhalt ist auf der Linie aus Richtung Wolfsburg nach Magdeburg unterwegs. Im Dezember hatte er eine schwere Zeit: »Man wusste nie, ob der Zug kommt.« So wie ihm ging es vielen Pendlern im Land - ob in Altmark oder Burgenland. Das Reisen mit der Regionalbahn wurde zum Lotteriespiel.
Grund war die Übernahme des so genannten Dieselnetzes des Landes durch Abellio Mitteldeutschland. Die Tochter der niederländischen Staatsbahn hatte Ende 2015 nach europaweiter Ausschreibung den Zuschlag erhalten, das zuvor von zwei Töchtern der Deutschen Bahn (DB) bediente und aus 16 Linien bestehende Netz zu betreiben - für immerhin 14 Jahre. Abellio ist seit 2015 schon auf etlichen elektrifizierten Strecken im Süden des Landes unterwegs. Als zum Fahrplanwechsel am 8. Dezember die Übernahme des weit größeren Dieselnetzes erfolgte, tönte die Abellio-Regionalchefin Carmen Maria Parri...
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