Kein leichtes Spiel
In einem »Erzählsalon« erinnern sich Zeitzeugen an die DDR-Spielwarenindustrie im Erzgebirge
Als das Volkseigentum ins Erzgebirge kam, änderte sich erst einmal nichts. »Die Umwandlung«, sagt Sigfrid Wiedemann, »bestand darin, dass alles so weiterging«. Auch nach dem 1. November 1948 wurde in Seiffen Holz gedrechselt, bemalt und zu Spielwaren verarbeitet. Nur, dass vier zuvor private Betriebe nun gemeinsam arbeiteten - als »Volksbetrieb«, wie die Gebirgler ihn nannten. Ein paar Neuerungen gab es aber doch, sagt Wiedemann: eine Kantine etwa, die in einer Waschküche eingerichtet wurde und beliebt war - auch wenn es zuerst nur Rote-Rüben-Suppe gab.
Wiedemann hat nicht nur die Anfänge des neuen Wirtschaftens in der Spielwarenindustrie der sowjetischen Besatzungszone und der DDR miterlebt, sondern auch ihren späteren Aufstieg zu internationaler Größe - und den Absturz nach dem Ende der DDR. Der 1925 Geborene begann als Leiter der Malwerkstatt und war zuletzt Produktionsdirektor im Kombinat Holzspielwaren VERO Olbernhau - einem Firmen...
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