»Jetzt kann ich mich endlich auf mein Leben konzentrieren«
Nach vier Monaten hat sich das Projekt »Housing first« in Berlin gut entwickelt
Ingrid Bujak ist die glücklichste Frau der Welt. »Ich habe endlich eine eigene Wohnung, jetzt kann ich mich wieder auf mein Leben konzentrieren. Und wenn mich jemand fragt, wo ich wohne, antworte ich: Ich wohne in Schöneberg.« Unendlicher Stolz schwingt in ihrer Stimme. Stolz darauf, sich wieder als ein Mitglied der Gesellschaft fühlen zu dürfen. Stolz darauf, nicht mehr abgestempelt zu werden. Stolz darauf, nicht mehr als wohnungslos zu gelten.
Genau das war sie vor ein paar Wochen noch. Zehn Monate lang lebte die 63-Jährige in einem Obdachlosenheim, ehe sie Ende des vergangenen Jahres ihren Mietvertrag unterschreiben konnte. Heute sagt sie über ihr 42 Quadratmeter großes »Reich«: »Die Wohnung ist mein Ein und Alles.«
Ingrid Bujak war die Erste, die über das Modellprojekt »Housing first« (»Wohnen zuerst«) in Berlin eine eigene Wohnung bekam. Als sie im Oktober von dem Projekt hörte, hatte sie sich sofort beworben. Und als sie dann kur...
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