Protest gegen Polizeikontrolle: Keine Choreo in Frankfurt

Polizei beschlagnahmt Fan-Banner gegen Innenminister vor Europa-League-Spiel

  • Lesedauer: 2 Min.

Frankfurt/Main. Die Polizei hat vor dem Europa-League-Spiel von Eintracht Frankfurt am Donnerstag ein Fan-Banner beschlagnahmt, auf dem Hessens Innenminister Peter Beuth beleidigt worden sein soll. Als die Einsatzkräfte das im Stadioninnenraum ausgelegte Banner einziehen wollten, sei es zu Rangeleien mit Fans gekommen, teilte die Polizei in der Nacht auf Freitag mit. Verletzt wurde demnach niemand. Was genau auf dem Banner stand, wurde zunächst nicht bekannt.

Lesen Sie auch: Verlogener Kampf. Warum das Vorgehen von Politik und Polizei gegen Fußballfans alle betrifft.

Rund um das Europapokal-Spiel gegen Schachtjor Donezk war es am Donnerstag zu mehreren Zwischenfällen gekommen. Bereits im Vorfeld hatte die Polizei das Stadion intensiv nach Pyrotechnik durchsucht, aber nichts gefunden. Auslöser war eine im Netz verbreitete Videobotschaft von Eintracht-Präsident Peter Fischer, in der er erklärte, bei dem Spiel müsse das Stadion brennen. Laut Polizei habe deshalb davon ausgegangen werden müssen, dass Eintracht-Anhänger sich dazu aufgerufen fühlten, Pyrotechnik abzubrennen.

Die Vereinsführung von Eintracht Frankfurt kritisierte die massiven Polizeikontrollen und Durchsuchungen. Fans bauten aufgrund der Kontrollen eine vorbereitete Choreographie ab. Bereits am Nachmittag soll eine 15-köpfige Gruppe teilweise vermummter Personen drei Gästefans aus Donezk überfallen und ausgeraubt haben. Sie sollen einem der drei Gästefans so heftig ins Gesicht geschlagen haben, dass der Mann ins Krankenhaus gebracht werden musste. dpa/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.